Soviel Blau hat kaum eine andere Landesflagge der Welt – zwei kleine Sterne und ein schmaler Streifen Sonnengelb auf einer leuchtenden Fläche Indigo. Über dem Hafen von Willemstad flattert die Nationalfarbe Curaçaos zwischen Meer- und Himmelblau.

Nicht weit von den Fahnenstangen am Brionplatz drängt das emsige Inselleben über die Königin-Emma-Brücke in Richtung des Stadtteils Punda. Ein gewaltiger Frachter steuert Richtung Hafenausfahrt. Neben dem Ozeanriesen wirken die Häuserfronten der Uferpromenade in Dunkelgrün, Rosa und Kobaltblau wie Playmobilfassaden. Die Bewohner Curaçaos lieben heitere Farben aller Art, am meisten aber schätzen sie ihr Blau.

Es ist nicht das Blau seiner Flaggen, seiner Buchten und des karibischen Himmels, das die Antilleninsel Curaçao in der Welt bekannt gemacht hat. Es ist die Farbe ihres berühmtesten Exportguts: des Blue Curaçao.

Seines schillernden Blaus wegen darf der Likör in keiner Cocktailbar fehlen. Doch kaum ein Barkeeper, der allabendlich seinen „Malibu Wave“ und „Blue Hawaii“ mixt, weiß, dass die hochprozentige Zutat nach einer Insel vor der Küste Venezuelas benannt ist. Curaçao gehört mit Aruba und Bonaire zu den ABC-Inseln und ist mit 444 Quadratkilometern die größte der Niederländischen Antillen. […]