Die Antilleninsel Anguilla verbindet britischen Lifestyle mit karibischer Gelassenheit
„Wenn es einen Ort gibt auf der Welt, der einfach nur dafür geschaffen ist, die Batterien wieder aufzuladen, dann Anguilla“, sagt Paula Webster-Sasso und lacht. Sie muss es wissen. Unter den geschulten Händen der Wellness-Therapeutin lassen sich sonnenverbrannte Urlauber die von Sonne und Salzwasser ausgetrockenete Haut mit kühlendem Kokosöl und dem Duft von Hibiskus-Passionsfruchtextrakten wiederbeleben. Viele davon sind Briten, die dem grauen Alltag ihrer Heimat auf das Antilleneiland entflohen sind.
Schon der Panoramablick aus dem Spa des Cap Juluca-Resorts am sichelförmigen Maundays-Strand gibt der Wellness-Therapeutin Recht. Über einen blendend weißen Streifen Sand und die türkisfarbene Bucht blickt man von hier oben auf die sanft gewellten Hügel der Nachbarinsel St. Martin. Ein einziges Motorboot zieht irgendwann einen silbernen Kratzer in den Ozean zwischen dem britischen Überseegebiet und dem nur 20 Minuten mit der Fähre entfernten Schwestereiland. Auf dem durch eine internationale Grenze in den französischen Norden und den niederländischen Süden zweigeteilten St. Martin kann es mitunter auch sehr hektisch zugehen, vor allem wenn man auf der Hauptstraße, die die Insel umrundet, mal wieder im Stau steht. Anguilla hingegen ist hingegen eine rund um die Uhr und rund ums Jahr stressfreie Zone. Wenn einem auf einer Rundfahrt über das Inselchen östlich von Puerto Rico und den Jungferninseln hin und wieder überhaupt ein anderes Auto oder ein zitronengelber Schulbus begegnet, den wohl schon vor Jahrzehnten die Briten eingeschifft haben, fühlt man sich daran erinnert, dass man nicht als einziger auf der Insel unterwegs ist. „Ich habe zehn Jahre in New York gelebt und weiß wovon ich spreche“, sagt Webster-Sasso, „jedes Mal, wenn ich dort in einen Zug oder einen Bus gestiegen bin, war ich angespannt.“ Auf Anguilla gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel und erst recht keine lärmende Staus und Menschenmassen. Ein Hauch von Gefahr eines Stressfaktors könnte lediglich darin bestehen, welchen der 33 wirklich allesamt postkartenperfekten Strände man sich Tag für Tag aussuchen will, um einfach nur auf dieses unglaubliche Azurblau des Meeres zu blicken. […]