In Dorset beginnt die Irrgartensaison
An einem Ort wie diesem kann man seinen Augen nicht vertrauen. Das begehbare Rätsel eines Heckenlabyrinths löst man mit allen Sinnen. Mit ausgestreckten Armen erwandert der Irrgänger seinen Weg. Er streift mit den Fingerkuppen die lebende Mauer, er zählt die Schritte von einem Durchgang zum nächsten. Der Hellsichtige lernt schnell, darauf zu achten, aus welcher Himmelsrichtung das Sonnenlicht kommt. Die Schatten wandern über den linken Arm zum rechten und wieder zurück. Mal blendet die Sonne, mal kitzelt sie den Nacken. Man horcht, wo eine Amsel singt, wo eine Straße liegen muss. Durch Millionen Blätter gedämpft, dringt Baustellenlärm in die quadratische Enge. Schritte kommen und gehen. Kinderlachen tönt plötzlich laut und grell, zum Greifen nah. Nur einen Augenblick später ist es unendlich weit, wie durch dichten Nebelwald gerufen. Wo endet der Pfad? Was liegt hinter dem nächsten Durchgang? Wie weit ist das Ziel? […]