Um Afrikas Nashörner tobt ein Krieg. Touristen sollen helfen, die bedrohten Tiere vor der Wilderei zu bewahren

„Wir sind in einem Buschkrieg“, sagt Conraad de Rosner. „unsere Feinde fürchten uns“. Der Ranger hat das Gewehr eng an den Körper gezogen, mit der anderen Hand hält er einen aufgeregt mit dem Schwanz wedelnden Weimaraner-Rüden an der Leine. Er blinzelt in die untergehende Sonne. Mit seinem Militär-Kurzhaarschnitt und dem eisblauen Offiziersblick sieht De Rosner aus wie ein Fremdenlegionär, der sich in der afrikanischen Wildnis verirrt hat. In der Savannenlandschaft ringsum scheint alles ruhig. In einiger Entfernung grasen ein paar Antilopen, nicht weit davon, in ihrer grauen Haut bestens getarnt – zwei Breitmaulnashörner.

De Rosners Feinde sind keine Paramilitärs oder fremde Milizen. Er ist auf der Jagd nach Wilderern. Und die sind hier im Sabie Sand-Reservat an der Grenze zum Kruger-Nationalpark nicht weniger gefährlich. Die Hunde helfen der bewaffneten Truppe des Rangers verdächtigen Eindringlingen auf die Spur zu kommen. „Die Situation ist ziemlich schlecht“, sagt De Rosner und mustert den Horizont. Im letzten Halbjahr wurden in Südafrika jeden Monat bis zu hundert Nashörner gewildert. Die Zahl stieg in den letzten Jahren dramatisch. 2013 waren es insgesamt 1004, 2012 668, 2011 448, 2007 13. […]