Win Schumacher journalist, fotograf, weltreisender alles wahre leben ist begegnung
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Damaraland

Service für die Savanne

Im Damaraland steht Namibias erste Lodge, die von Einheimischen geführt wird

„Gekocht oder frisch“, Crosley Goraeb schmunzelt, während in der Reisegruppe einige die Gesichter verziehen, als kauten sie auf lebendigen Maden. „Für uns sind die Mopane-Raupen Delikatessen.“ Der junge Naturführer rupft ein schmetterlingsförmiges Blatt von einem Mopane-Strauch und erklärt die Bedeutung des Gewächses für sein Volk, die Damara: „Die Blätter helfen bei Magenproblemen und werden zur Wundbehandlung verwendet, die Zweige als Zahnbürstenersatz und das Holz zum Bau von Hütten und Kralszäunen. Die Raupen, die nur Mopane-Blätter fressen, werden nach der Regenzeit körbeweise gesammelt und als Essensproviant aufbewahrt“. Es sind die Details des Lebens, auf die Goraeb aufmerksam macht, in einem Land, in dem alle nach den Superlativen der Natur heischen. Wegen der höchsten Dünen der Erde, den bedeutendsten Robbenkolonien Afrikas und natürlich wegen der größten Landtiere kommen Reisende nach Namibia. Mit „the big five“ – Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard – wirbt das Land um Besucher aus Europa. Goraeb kennt die To see-Listen der Touristen, und möchte doch die Augen der Lodge-Gäste auch für die kleinen Wunder der Savanne schulen: die Rinde der Butterbäume, die Einbahnstraßen der Ameisen, die herzförmigen Spuren der Oryxantilopen. […]