In der namibischen Kalahari öffnet sich ein San-Dorf vorsichtig dem Tourismus
Als Ngao N’aici zum ersten Mal das Meer sah, fürchtete er sich sehr. Er stand wie gebannt in sicherer Entfernung zu der Brandung und starrte auf das endlose Wasser. Nie zuvor hatte der Schamane den Horizont in solcher Ferne gesehen. Wie viele Hände voll Regen flossen hier in die Ewigkeit? Er wagte nicht, sich den Wellen zu nähern. Er hatte Angst, sie könnten seine Kinder fressen. Ngaos Heimat ist die Kalahari-Steppe im Nordosten Namibias. Ein Land, in dem die mit Wasser gefüllte Schale eines Straußeneis zu den kostbarsten Dingen unter dem Himmel zählt. Ein Land, wo man früher zur Sonne betete, sie möge Kühle und Schatten schenken. […]